von Monika Beer-Helm
Gasthäuser in Pleußen
Diese Ausführungen stammen aus dem Buch von Monika Beer-Helm
Anwesen Nr. 14
Laukes - der Wirt im Dorf
Um 1900 heiratete Georg Schmid, ein Sohn aus dem Gasthof Schmid-Papierer in Waldsassen in Pleußen die Margarete Eckert. Ob die Gastwirtschaft da schon bestand oder erst begonnen wurde, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Bis 1958 wurde sie betrieben von Hans und Stefanie Hamann und später von Georg und Gertrud Hamann.
Die Gaststube war mit Küche ein großer Raum mit 3 Tischen. Das Bier kam früher aus Marktredwitz von der Freiherr von Seggendorffschen Brauerei, später von der Brauerei Franz in Waldsassen. Das bier kostet in den 30er Jahren 45 Pf. 5-6 Halbe wurden im Durchschnitt pro Mann getrunken. Viele Stammkunden, Bauern und Steinbrucharbeiter trafen sich in der Wirtschaft. Es wurde viel geraucht, man saß oft wie im Nebel.
Essen gab es nicht, außer Knackwürste, oder nur bei besonderen Veranstaltungen. Es wurde auch gerauft, aber nicht so, dass der Wirt einschreiten musste. Man prostete sich zu und alles war wieder gut.
In der NS-Zeit wurde auch viel politisiert: Besondersals das Kreuz aus der Schule kam, da gingen die Bauern den NS-Ortsgruppenleiter Göring hart an. Er drohte: "Noch ein Wort, dann seid Ihr morgen alle in Dachau!" Aber am nächsten Tag war das Kreuz wieder in der Schule. Veranstaltungen waren beispielsweise ein Faschingsball, zu Kirwa eine Gockerlparty, im Herbst beim Hausball gab es Musik und auch die Frauen durften mitkommen. Es traf sich hier auch die FFW Pleußen und zweimal im Jahr war Bauernversammlung.
Fockenfelder Straße 6
"Zum Mühlacker"
Die Gastwirtschaft wurde benannt nach der früheren Flurbezeichnung un detwa ab 1950 von Katharina un dJohann Stingl bereits im Rohbau betrieben.
Tochter Olga heiratete Alois Häckl aus Neudorf, sie hatten 3 Kinder Pia, Unt und Arno. Anfang der 60er Jahre wurde die Gastwirtschaft wieder geschlossen. Das ganze Erdgeschoss bildete die Gaststube mit Küche. Neben der Haustüre rechts war im Sommer ein Tisch als Biergartenecke. Pächter war später Hans Völkl
Hauptstraße 7
Einkehr zum Frieden
Die Gaststätte "Einkehr zum Frieden" wurde von Hösl Willi 1948 gebaut, das ganze Dorf hat mitgeholfen beim Bau.
1959 wurde ein Saal angebaut (für die Primiz von Wilhelm Männer aus Gulg)
Pächter/Wirte waren:
- Mark Max und Käthe mit Lebensmittelladen, der sich rechts von der Haustüre befand, mit Schaufenster und Tankstelle vor dem Haus.
- Hopfner (mit Friseurladen) aus Waldsassen
- Heldwein Ludwig aus Bärnau
- Capezutto "Gustav" (siehe Bild), der später in Falkenberg und in Neualbenreuth (Turm) war
- Lubanski, der hinterher das "Spotzl" bewirtschafte.
Später wurde das Gebäude von Alwin Böhm übernommen/gekauft, zur Zeit steht es leer.
Der Frieden war auch das Vereinslokal des SV Steinmühle, die Spieler nutzten die Kellerräume zum Duschen und Umziehen für den Sandplatz
Gasthäuser in Pleußen
"Beim alten Luis"
"Beim alten Luis", eigentlich eine Flaschenbierhandlung, aber mit einem Stammtisch in der Stube.
Pleußen 2
"Wirtsgirch"
"Wirtsgirch" - ein Fachwerkhaus mitten im alten Dorf. 1963 wurde es abgerissen.
Das Gasthaus, das seit 360 Jahren im Besitz der Familie Sigl war, wurde Ende der 60er Jahre geschlossen. Letzte Besitzer waren Sigl Johann und Josefa, geb. Eckstein. Johann Rosner erbte das Anwesen und siedelte an den Ortsrand Richtung Fockenfeld aus.
Was Vaters Fleiß gewonnen und Mutters Fleiß gesponnen, sollst du in Ehren halten, möchte Gott es dir noch lange erhalten.
Spruch am Hausgiebel
Steinmühle 12
Werkskantine Steinmühle
Die Werkskantine der 1. Bayerischen Bastaltstein AG wurde zur Versorgung der Mitarbeiter im Steinbruch und in der Verwaltung erbaut. Vor- und nach dem Krieg wurde sie betrieben von Max Wiendl, dessen berühmter Ausspruch, wenn Gäste länger auf das Bier warten mussten:
Ich kann immer nur eins tragen!
Max Wiendl
oft erzählt wurde. Die Bierfässer, aus denen er ausschenkte, holte er einzeln aus dem nebenan liegenden Felsenkeller, der heute noch besteht. Die Kantine wurde nach 2005 geschlossen und in Büroräume umgewandelt, ebenso wie die frühere Direktorenvilla.
In der Kantine war auch die Poststelle Steinmühle untergebracht, die von Frau Anni Kunz, geb. Eiser aus Forkatshof und später von Frau Wally Santl, geb. Wölfl geführt wurde.
Pächter der Gastwirtschaft waren:
- Max Wiendl
- Sophie Hamann
- Otto Kraus
- Willi Scherer
- Christa Schnurrer
- Willi Bauer führte es als Musikkneipe "Baast"
- Monika Bernhard